Weltmeisterschaften der Veteranen
Es ist schon erstaunlich, zu welchen Leistungen die deutschen Veteranen seit Jahren fähig sind. Unter den 48 Nationen und mehr als 1000 Teilnehmern errangen sie bei der diesjährigen WM in den 24 Disziplinen 12 Medaillen, darunter 2 Weltmeistertitel.
Im DFB weitgehend auf sich allein gestellt, in der Regel alle Kosten selbst tragend, teilweise mit eingeschränkten Trainingsmöglichkeiten wegen wenigen oder keinen Trainingspartnern ist das kaum zu erwarten. Bei anderen Nationen wie den USA oder Italien ist das sichtbar anders. Es ist deshalb auch kein Zufall, dass diese in der Nationenwertung klar vor uns liegen.
Wenn es einen Grund dafür gibt, dass die deutschen Veteranen dennoch glänzen konnten, dann dürfte das vor allem der herausragende Teamgeist sein, der zusätzlich zu hervorragenden individuellen Leistungen vor allem bei den Mannschaftswettbewerben zu beobachten war.
Der FC Leipzig war nur mit Helmut Helfricht (AK 70/Säbel) am Start. Bernd Brock (AK60/Säbel) war ebenfalls qualifiziert, verletzte sich aber beim Abschlusstraining. Er machte sich dennoch gemeinsam mit seinem Teamkollegen auf den Weg, es war für beide eine gute Entscheidung.
Im Einzelwettbewerb erreichte Helmut Helfricht den 6. Platz. Er scheiterte im Viertelfinale am neuen Weltmeister Giulio Paroli 10:6 und konnte nachweisen, dass er international noch immer für einen vorderen Platz gut ist.
Zwei Tage später trug er mit einer soliden Leistung zum Gewinn der Bronzemedaille mit der Mannschaft bei. Gemeinsam mit Sven Berger und Dimitri Prudovski (AK 50), Andrey Kobiakov und Paul Preis (AK 60) sowie Hanns Prechtl (AK 70, einen Tag später Einzelweltmeister mit dem Florett) gelang ihm der Sprung auf das Treppchen. Die Mannschaft hatte sich hervorragend organisiert und konnte sich auch die engagierte Unterstützung durch Fachkollegen verlassen, die bei diesem Wettbewerb nicht selbst auf der Bahn standen.
Dass aus der Riege der in der Vergangenheit international recht erfolgreichen FCL-Veteranen in diesem Jahr nur ein WM-Teilnehmer übrig war, ist bedauerlich. An Potenzial fehlt es eigentlich nicht. Die Chancen auf eine Trendwende sind nicht gut, aber vielleicht war der kleine Erfolg in diesem Jahr ein Ansporn für andere, es auch wieder einmal zu versuchen.
H.H.